Ayurveda – Pulsdiagnose
Die Pulsdiagnose hat eine lange Tradition in der Ayurveda-Medizin. Zur Pulsdiagnose legt der ayurvedische Arzt drei Finger an das Handgelenk des Patienten und fühlt für einen Augenblick den Puls. Der Puls hat den Vorteil, dass er stabile konstitutionelle Merkmale widerspiegelt und unmittelbar auf körperliche und seelische Änderungen reagiert.
DIE SANFTE BOTSCHAFT DES KÖRPERS
Der Puls enthält die gesamte Information der verschieden Organe im Körper. Der Arzt analysiert die Schwingungen der Organe: Gesunde Organe, die normal funktionieren, haben eine andere Schwingung als solche, die beginnen, krank zu werden. So ist im Puls die kollektive Information über die gesamte Physiologie enthalten. Je nachdem, wie stark die Finger auf die Arterie gedrückt werden, lassen sich verschiedene Ebenen des Pulses ablesen, die zusammen unzählige Kombinationsmöglichkeiten ergeben. Die jeweilige Kombination gibt Auskunft darüber, welche Organe gestört sind, welche Art von Störung vorliegt und welche Krankheiten dadurch verursacht werden.
Zusammen mit den übrigen Methoden der Diagnose des Ayurveda und den sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen erhält der ayurvedische Arzt ein vollständiges Bild seines Patienten.
Aufgrund dessen ist er unmittelbar danach in der Lage, die geeigneten Gegenmassnahmen zu ergreifen: Umstellung der Ernährung, Einhalten einer bestimmten Tagesroutine und Einnehmen spezieller Kräuterpräparate.
DIE SECHS STUFEN EINER KRANKHEIT:
1. Ansammlung (Sanchaya)
Wenn ein Dosha nicht frei durch den Körper fliessen kann, weil es an einer Stelle blockiert ist, sammelt es sich zwangsläufig dort an. Wo auch immer die Störung auftritt, ist das Subdosha betroffen, welches in diesem Organ arbeitet.
2. Verstärkung (Prakopa)
Das gestörte Dosha kann nicht abfliessen und staut zurück. Der Druck wächst.
3. Streuung (Prasara)
Das überquellende Dosha sucht sich einen neuen Weg und breitet sich nun im Körper aus. Dabei kann es andere Subdoshas stören.
4. Lokalisierung (Sthana Samshraya)
An irgendeiner Stelle – dort, wo es eigentlich nicht hingehört – setzt sich das gestörte Dosha fest und entwickelt nun die ersten Vorboten einer Krankheit. Man nennt diese Frühsymtome Prodromi. Dazu gehören zum Beispiel Gliederschmerzen oder Appetitlosigkeit bei einer Grippe.
5. Erkennbar werden (Vyakti)
Die typischen Symptome der Krankheit kommen zum Vorschein.
6. Ausbruch (Bheda)
Das voll ausgeprägte Krankheitsbild bricht aus, mit möglichen Zeichen von, Komplikationen.
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