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>> Acharya Kamalashila <<

und

„Die Mittleren Stufen der Meditation“

Kamalashila war ein indischer Pandita. Er lebte im 8. Jahrhundert und war Schüler des Acharya Shantarakshita. „Pandita“ (Skr.) bedeutet „Gelehrter“, „Acharya“ (Skr.) bedeutet „Leiter des Studiums, Lehrer“.

Der tibetische König Trison Detsen (742-496) hatte Padmasambhava eingeladen, damit er in Tibet den Buddhismus verbreite. Als sie entschieden, auch ein Kloster zu gründen – das Kloster Samye südlich von Lhasa – luden sie den Mönch Shantarakshita ein. Dieser gab die Mönchsgelübde und erteilte für längere Zeit Unterweisungen.

Shantarakshita sagte: „Wenn Ihr künftig einen maßgeblichen Meister bei Euch haben wollt, solltet Ihr meinen Schüler Kamalashila einladen.“

Als ein großer chinesischer Meister nach Tibet kam und seine Lehrmeinung verbreitete, lud Trison Detsen Kamalashila ein. Es kam zu einer großen Disputation zwischen den beiden Meistern. Shantarakshitas Lehrmeinung konnte aufrechterhalten werden, die chinesische Lehre wurde nach China zurück geschickt.

 

 

Anschließend bat Trison Detsen Kamalashila, über buddhistische Anschauung, Meditation und Ergebnis zu sprechen. So entstanden drei Gomrim-Texte von Kamalashila: der erste befasst sich mit der Anschauung, der zweite mit der Meditation, der dritte mit dem Ergebnis. Kamalashila gab dazu über mehrere Jahre hinweg in Tibet Unterweisungen.

„Gomrim“ (Tib.) bedeutet „Stufenweg“.

Die Gomrim-Texte wurden von Shang Yäshedä ins Tibetische übersetzt. Shang Yäshedä ist einer der drei berühmten Übersetzer aus der Zeit Trison Detsens, den so genannten „Drei Ka, Chok und Shang“. Die anderen beiden Übersetzer heißen Kawa peltsek und Chogro Lui Gyältsen.

Der XIV. Dalai Lama findet das zweite, mittlere Kapitel – über Meditation – außerordentlich wichtig. Deshalb hat er es schon mehrfach erklärt. Auch im Sommer 2009 wird er in Frankfurt über die „Mittleren Stufen der Meditation“ sprechen.