shiva ganga tirtha chidambaram

TIRTHA & DIE HEILIGEN WASSER

> THE TEMPLE OF THE DANCING SHIVA <

 >>* NAGESHVARA NATARAJA *<<  By Raja Deekshithar  

> Shivaganga, the tirtha or sacred water place, the 100 pillars   <

> Die Tempelstädte Tamil Nadu,  Nataraja-Tempel von Chidambaram <

Von Bernhard Peter

Das ist einer der ältesten, am meisten verehrten und prächtigsten Tempel in Tamil Nadu. Der Tempel gilt als eine der fünf Tanzhallen Shivas, wo er seinen kosmischen Tanz vollführt. Die anderen vier Tanzhallen sind in Madurai, Tiruvalankadu, Tirunelveli und Kutralam. Nataraja ist der tanzende Shiva, Shiva Nataraja. Shiva steht in der Tanzkunst über allen Göttern, er ist Meister aller 108 Tanzformen. Gemäß der Legende versuchten einige irrgläubige Rishis Shiva durch magische Gesänge zu vernichten. Shiva erkannte die drohende Gefahr und fing an zu tanzen, wodurch die negativen Kräfte der Rishis neutralisiert wurden. Die Rishis wurden sauer und schufen den ignoranten Zwerg Aspama (auch Apasmara Purusha), der sich auf Shiva stürzte. Der böse Zwerg geriet aber bei seinem ersten Angriffsversuch unter einen Fuß des tanzenden Shivas, wodurch ihm das Rückgrat zerbrochen wurde. Die Vernichtung des Zwerges Aspama steht für die Befreiung der Welt von Ignoranz und Unwissenheit. Der böse Dämon, auf dem Shivas rechter Fuß steht, symbolisiert die Unwissenheit, die uns unser Gleichgewicht und Bewußtheit verlieren läßt.

Shivas Freudentanz (Anandatandava) symbolisiert den natürlichen und einen  unaufhörlichen Prozeß von Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung,- /wie in der Natur (Naturkreislauf)/.  Der Tempel wird daher Nataraja-Tempel oder auch Sabhanayaka-Tempel genannt.

Chidambaram ist auch einer der fünf Elemente-Linga-Tempel, hier wird der Raum/Äther/Ether repräsentiert (Aakasa-Stalam).

 

Heiliges Wasser: Chidambaram wird nachgesagt, 10 heilige Badeplätze (Tirthas) zu haben. Zwei davon befinden sich im Tempel, nämlich der Shivaganga-Teich und der Paramananda Kupa (Brunnen). Ein dritter ist das nahe Meer. Ein weiterer berühmter Tirtha ist der Tirupparkkadal-Teich, der Teich der göttlichen Milch. Weiter zu erwähnen sind der Teich des Ilamaiyakkinar-Tempels und der Chamundi-Teich des Tillai-Kali-Tempels.

Ein >> Tirtha <<  (Sanskrit, n., तीर्थ, tÄrtha, wörtl: „Furt, Übergang“) bezeichnet im Hinduismus einen heiligen Ort, der eng mit ‚Wasser‘ verbunden ist. Dies ist im allgemeinen ein Pilgerort. Der Begriff wurde jedoch auch ausgeweitet auf Personen (z. B. Ramatirtha), auf religiöse Texte, auf gewisse Punkte an der Hand (z. B. Brahmatirtha am Daumenballen) und auf alle möglichen Objekte, die als besonders rein und heilig betrachtet werden.

 

 

Visualizing Space

Buchtipp: >> Gaenszle, Martin und Gengnagel, Jörg (eds.): Visualizing space in Banaras <<:

Images, maps and the practice of representation / Wiesbaden: Harrassowitz, 2006. 358, 84 ill., Gb. Ethno-Indology. Heidelberg Studies in South Asian Rituals ; 4SAI-Signatur: 276 geo 2006/3166

Der Heidelberger Ethnologe Martin Gaenszle und der ebenfalls am >> Südasien-Institut in Heidelberg << forschende Indologe Jörg Gengnagel tragen in diesem jüngst erschienenen Sammelband Beiträge zu Innen- und Außen(an)sichten der indischen Stadt Banares zusammen:

Die einzelnen AutorInnen untersuchen, wie die Stadt in Visualisierungen, Imaginationen und kulturellen Repräsentationen gleichsam mythologisch verortet und topographisch vermessen wird. Denn Banaras – u.a. auch Kasi, Varanasi, Avimukta, Anandavana oder Rudravasa ge-nannt – manifestiert sich in vielerlei Gestalt: Sie ist die historische Stadt in Uttar-Pradesh, am westlichen Ufer des Flusses Ganga gelegen, deren Tradition als Pilgerort über 2500 Jahre zurückreicht. Sie ist die Stadt des Todes und der Befreiung, mit ihren unaufhörlich rauchen-den Scheiterhaufen und einem beständig in der Luft schwebenden süßlichen Leichengeruch. Hindus nennen sie Kasi, die Stadt des Lichts – der Nabel der Erde, in dem das ganze sakrale Universum in einem einzigen symbolischen Kreis zusammengefasst ist.

Kasi ist eine Art Furt (tirtha) zwischen dieser Welt und dem fernen Ufer des transzendenten Brahma (siehe Yogaphilosphie).

Sie ist zu-gleich mythischer und irdischer Ort, materielle und zugleich subtile, spirituelle Stadt. Sie ist Ursprung und Mikrokosmos des Universums: Kasi steht außerhalb von Raum und Zeit, wäh-rend aller Raum in ihr enthalten ist. Die Beiträge dieses Sammelbandes spüren diesen unterschiedlichen Gesichtern der Stadt in bildlichen Darstellungen oder kulturellen Repräsentationen nach und zeigen auf, dass deren Konstruktionen keine statischen Gebilde darstellen, sondern sich in einem beständigen sozio-kulturell bedingten Transformationprozess befinden.