Kamille, Cosmee & Tompinambur 2009

>> Kräuterlexikon <<

Konservieren von Kräutern

1.) Trocknen – Das Trocknen verhindert, dass pflanzeneigene Fermente die Wirkstoffe umwandeln oder abbauen. Ausserdem wird Pilzen und Bakterien durch die Trocknung der Nährboden entzogen.

kräuter

  Trocknen:

  • Das Trocknen muss nach der Ernte schnell und schonend geschehen.
  • An einem luftigen, schattigen Platz.
  • Auf einem Sieb oder deiner Darre breitet man das Sammelgut in dünnen Schichten auf.
  • Ganze Pflanzen kann man auch gebündelt luftig aufhängen.
  • Bei künstlicher Trocknung muss man auf die Temperatur achten. Pflanzen die aromatisch riechen enthalten ätherische Öle und dürfen max. bei 35° getrocknet werden. Andere Pflanzen max. 60°.
  • Wurzeln und Wurzelstöcke sollen halbiert werden. Knollen werde in Scheiben geschnitten.
  • Ist das Sammelgut trocken, soll es vor Feuchtigkeit und Licht geschützt aufbewahrt werden. (Weissblech, Holz, Karton oder getöntes Glas). 

    2.) Einsalzen – Die Kräuter werden fein geschnitten, mit Salz gut vermischt und in Gläser gefüllt.

    • 1kg frische Kräuter —> 20-25 dag Salz

    3.) Würzöle – Aromatisierte Öle stellen eine Bereicherung jeder Küche dar. Sie sind sehr dekorativ und bieten eine unglaubliche Geschmacksvielfalt.

    • Öle mit nicht zu starkem Eigengeschmack verwenden damit zarte Aromen der Kräuter zur Geltung kommen.
    • Besonders geeignete Kräuter sind: Basilikum, Oregano, Estragon, Rosmarin, Salbei, Thymian, Lorbeer…
    • Gewürze, wie Fenchel, Anis und Kümmel entfalten ihr Aroma noch besser, wenn sie vorher in einer trockenen Pfanne angeröstet werden.
    • Sehr gut eignen sich auch Pfefferoni, Zitronen- und Orangenschalen, getrocknete Pilze und Tomaten, Pfefferkörner, Gewürznelken, Chili,…
    • Alle Zutaten immer ganz mit Öl bedecken, sonst beginnen sie zu schimmeln, und ca. 3 Wochen an einem warmen Ort reifen lassen.
    • Abseihen und kühl und trocken lagern.

    4. Ölauszüge – können von frischen und angetrockneten Kräutern hergestellt werden. Unbedingt frisch müssen nur Johanniskrautblüten sein.

    • Richtwert: Die Flasche locker mit Pflanzenteilen füllen und mit einem beliebigen Pflanzenöl übergiessen. Achten, dass alle Teile mit Öl überdeckt sind.
    • Weitere Schritte siehe Würzöle.
    • Verwendung: entweder direkt als Öl – zB. Ringelblumenöl bei trockener Haut – Badeöl – Herstellung von Lotionen und Cremes.

    5. Alkoholische Auszüge – Durch den hochprozentigen Alkohol (ca. 70%) werden Wirkstoffe gelöst die wasser- und alkohollöslich sind, und ausserdem ist der Auszug lang haltbar.

    • Menge: Ca. 100 Gramm auf 1 Liter 70%igen Alkohol.
    • 3-4 Wochen bei Zimmertemperatur reifen lassen. Öfters schütteln !!!
    • Abseihen, auspressen und in gut verschlossenen Flaschen lichtgeschützt aufbewahren.
    • Tinkturen sind starke Arzneimittel, daher die Dosierung einhalten.

    6. Essig – Die verwendeten Kräuter sollen unbedingt frisch sein.

    • Apfel- und Weissweinessig für Baisilikum, Estragon, Majoran, Melisse, Thymian, Bärlauch…
    • Rotweinessig für Liebstöckel, Minze, Oregano, Petersielie, Rosmarin…
    • Frische Kräuter zerteilen und mind. 20 Gramm auf einen Liter Essig verwenden. Besser: 1/3 des Gefässes locker mit Kräutern füllen.
    • Behälter aus Glas, lebensmittelechtem Kunststoff oder Edelstahl verwenden.
    • Essigansatz 2-4 Wochen dunkel ansetzen – abseihen und in Flaschen kühl und dunkel lagern.
    • Estragonessig: 1 Liter Apfelessig – 40 Gramm zerteilter Estragon.
    • Oreganoessig: 1 Liter Rotweinessig – 40 Gramm geschnittene Oreganoblätter und 10 Gramm Kümmel.