MANTRA-YOGA
Das Denkorgan wird ständig in die Form des von ihm wahrgenommenen Objektes modelliert (vritti); stets ist es mit Gedanken und Gefühlen (bhava) beschäftigt. Die Absicht, mit der man eine Handlung ausführt, bestimmt ihren moralischen Wert.
Im Mantra Yoga wird nun eine spezielle Klangform (namarupa), die ein reines Bhava hervorruft, als Kontemplationsobjekt empfohlen. Hier benutzt man für die Anfangsstufen stofflich-grobe Media: Statuen (murti), Sinnbilder (linga, shalagrama), Bilder (chitra), Wandzeichnungen (bhittirekha), Mandalas und Yantras (Diagramme).
Man nennt sie Stuhla oder Sagunga, auch stuhla dhyana genannt, da die Gottheit, über die meditiert wird, stuhla ist, mit Gliedern bzw. formen. Bei dem Dhyana, bei dem Die Form des Murti (Gestalt) feinstofflich ist, ist das Mantra Sukshma dhyana.
Es gibt eine dritte noch feinstofflichere Form der Gottheit, nämlich die höchste Form para.
Hiermit ist das laute oder unhörbare Wiederholen eines vorgeschriebenen Mantras verbunden (japa). Das Mantra ist das Klangäquivalent eines bestimmten Devata, und seine Wiederholung weckt die darin verkörperte Gottheit. Japa schliesst ebenfalls bestimmte Übungen ein, wie das Fixieren des Blickes auf verschiedene Weise sowie das Berühren des Körpers an bestimmten Stellen (nyasa).
Die in zuvor beschriebenen „Acht Glieder“ (des Yoga) sind in dieser Disziplin (Nirguna) wie in den allen Yogas enthalten. Dieses Üben des Japa und der Meditation bei der Anbetung führt zum „Mahabhava-Samadhi“ Das Ziel dieses Yoga ist die Verwirklichung des formlosen Einen durch Jnana.
Sagunga dhyana ist der Vorgang, der dahin führt; es ist dies die einfachste Form der Yogapraxis, sie eignet sich besonders für alle diejenigen, deren Kraft und Geschicklichkeit für eine der anderen Methoden nicht ausreicht.
„Der Deva des Unerweckten liegt in Bildern, der der vipras im Feuer, der des Weisen im Herzen. Der Deva jener, die den Atman kennen, ist in allen Dingen enthalten.“ (Kulanarva Tantra, IX. 44)
Comments are closed.