shivaya.jpg  Bedeutung, Matrix & NATURkreislauf

Die Erscheinungsformen von Shiva sind enorm vielfältig. Er stellt die Personifizierung der absoluten Macht dar, dass zerstörende und zugleich erneuernde Prinzip: Als Voraussetzung für ein neues Leben, ist die Vernichtung des Alten notwendig, wie es der Kreislauf der Natur vorsieht.

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aum namah shivaaya matrix:
NA MA SHI VAA YA
YA NA MA SHI VAA
VAA YA NA MA SHI
SHI VAA YA NA MA
MA SHI VAA YA NA

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Die Vielfalt der Erscheinungen (auch er trägt 1008 Namen) gliedert sich in vier Kategorien:

  • sein schöpferischer und wohlwollender Aspekt,

  • ein sich kasteiender, göttlicher Asket und vorbildlicher Yogi,

  • sein zerstörerischer, schrecklicher Aspekt namens Bhairava (der Entsetzliche) Mahakala (der grosse Schwarze),

  • als Shiva-Natharaja ist er der König der TänzerInnen

Er wird als Herr über Feuer und Wasser ebenso verehrt, wie als Gott der Wanderer, Jäger, Höhlenbewohner und nicht zu vergessen als Herr der Diebe und Schwindler. So ist er ebenso Herr der Tiere wie der Dämonen. Als Bhairava wird er in seiner schrecklichsten Erscheinungsform verehrt und tritt da als Schädelträger, Zerstörer; Wilder und zorniger Gott auf.  Als Aushadhishvara ist Shiva auch der Herr über Heilkräuter. Nachstehend sind zwei der beliebtesten Erscheinungsformen, eine aus dem Süden und eine aus dem Norden, gewählt.  

I. Natharaja, der tanzende Gott 

Besonders in Süden Indiens wird Shiva auch als Natharaja, König des Tanzes, dargestellt. Die hinduistischen Legenden erzählen, das irrgläubige Rishis, die Urväter des Hinduismus, Shiva durch magische Gesänge zu vernichten drohten. Shiva erkannte die Gefahr und fing an zu tanzen, wodurch die negativen Kräfte der Rishis neutralisiert wurden. Der böse Zwerg Aspama den die Rishis nun auf Shiva hetzten, geriet unter die Füsse den tanzenden Gottes, was dem Bösewicht das Rückrat brach. Deshalb wird Shiva auch in tanzender Positur – auf einem Zwerg tanzend – dargestellt. Der Tanz selbst ist Ausdruck für die permanente Schöpfung und Zerstörung der Welten, des Kommens und Gehens von Tag und Nacht, Ausdruck von Geburt und Tod, als Geschehen das unser Leben beherrscht. Shiva ist in dieser Darstellung von einem Flammenkreis umgeben, welcher als Zeichen der ihm innewohnenden Energie gilt. Mit der Trommel, die er in der Hand hält, gibt er den Rhythmus des Universum an.

II. Shankar, der Asket 

Unter den vielen Erscheinungen Shivas, ist in Nordindien am häufigsten das Bild Shivas als Shankar anzutreffen. Der in Meditation versunkene Asket, der mit Asche beschmierte Weisshäutige, mitten in einer eisigen Berglandschaft in absoluter Versunkenheit, so zeigt er sich auf „seinem“ dem heiligen Berg Kailash im Himalaja. Alle Feuer der Leidenschaft sind ausgebrannt, alles ist reine, weisse Asche. Doch er ist die ruhende, gesammelte Kraft selber, die jederzeit zur Tat schreiten könnte. Sein verfilztes Haar ist auf dem Kopf aufgetürmt und endet in einem Knoten, der von einer Kobra umschlängelt wird. Ein Wasserstrahl springt in hohem Bogen aus dem Knoten. Es ist der Ganges, der durch die Locken des Gottes auf die Erde herabfliesst.

Über der Stirn auf der rechten Seite trägt er eine hauchdünne Mondsichel, die darauf hinweist, dass der Mond mit Messen zu tun hat (messbarer Wandel der Zeit). Die Mondsichel ist aber auch die Schale, die den kostbaren Trank der Unsterblichkeit enthält (Storl 2002). 

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