02.jpg EINFÜHRUNG

1. Sanskrit (संस्कृत, n., saṃskṛta, von sam „zusammen“ und kṛta „gemacht“, wörtl.: „zusammengefügt“, saṃskṛtÄ vÄk: „zusammengesetzte Sprache“) ist die Sprache der Veden und der klassischen indischen Kultur und spielt vor allem im Hinduismus eine wesentliche Rolle. Sie ist die klassische Sprache der BrÄhmaṇÄs [ब्राह्मण brÄhmaṇa] und wurde erstmals von dem genialen Grammatiker PÄṇini [पाणिनि pÄṇini] im 4. Jahrhundert v. Chr. kodifiziert (in Regeln gebracht).

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Die Entstehung wird auf 1200 v. Chr. datiert, das zu dieser Zeit übliche Vedisch unterscheidet sich jedoch noch vom klassischen Saṃskṛta. Beim Sprachausbau des HindÄ wurden sehr viele Saṃskṛta-Wörter verwendet. Saṃskṛta wird seit einigen Jahrhunderten hauptsächlich in DevanÄgarÄ-Schrift geschrieben, gelegentlich auch in lokalen Schriften. (Das erste gedruckte Werk in Sanskrit erschien übrigens in Bengali-Schrift.) Es ist heute eine weitgehend „tote“ Sprache wie Latein, aber immer noch die heilige Sprache der Hindus, da alle religiösen Schriften von den Veden und Upaniṣaden bis zur Bhagavad-GÄtÄ in Saṃskṛta verfasst wurden und häufig auch so vorgetragen werden. Auch für religiöse Rituale wie Gottesdienste, Hochzeiten und Totenrituale ist sie noch heute unerlässlich.

2. Devanagari (f., देवनागरी, DevanÄgarÄ) ist eine Schrift, in der mehrere indische Sprachen geschrieben werden. Dazu gehören beispielsweise Sanskrit, Hindi, Marathi, Nepali, bisweilen auch Kashmiri und Sindhi. Devanagari ist ein Alphabet der Art Abugida: Jeder Konsonant beinhaltet einen sogenannten inhärenten Vokal, der mittels verschiedener Vokalzeichen modifiziert werden kann. Devanagari ist ein naher Abkömmling der Brahmi-Schrift, die bis 500 v. Chr. zurückverfolgt werden kann. Die Brahmi-Schrift wiederum stammt vermutlich von der östlichen aramäischen Schrift ab. Viele andere indische Sprachen verwenden andere Schriften aus der Brahmi-Familie.

3. Das International Alphabet of Sanskrit Transliteration (IAST) ist der akademische Standard zur Wiedergabe von Saṃskṛta in lateinischer Schrift. Es beruht auf einem Transliterationssystem, das 1912 auf dem Orientalistenkongress in Athen vorgestellt wurde. IAST ermöglicht eine eindeutige Transliteration von DevanÄgarÄ und anderen indischen Schriften.

 

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