tejo bindu upanishad- Teil I, vedanta
… und der Dualismus des klassischen Yoga des Patanjali
pakriti-laya: Die Erfahrung der ekstatischen Einheit, wie in nachfolgender Passage der tejo bindu upanishad formuliert, steht im Mittelpunkt der upanishadischen Weisheit. Die Weisen der frühen Upanishaden waren die ersten, die ausdrücklich und voll beseelten Enthusiasmus über solch überwältigende Realisierung sprachen. Ihre nondualistischen Einsichten fanden bei den späteren Weisen des Vedanta ein vielseitiges Echo. Für sie war, genauso wie für ihre Vorläufer die Metaphysik ein Versuch, eine rationale Erklärung für jenes „Etwas“ zu finden, das sie als lebendige Wirklichkeit erlebten – das Eine Sein, das Eine Wesen, atman oder brahman genannt.
Das mystische Erleben der allumfassenden Einheit (ekatva) zeichnet nicht unbedingt patanjalis Yoga aus, denn der unterscheidet scharf zwischen Geist (purusha) und Natur (pakriti). Doch lassen sich immerhin gewisse Zustände mystischen Einheitserlebens auch in den dualistischen Rahmen des klassischen Yoga einordnen, da Patanjali akzeptiert, dass die Natur eine transzendente Dimension, die Quelle aller manifesten Formen, mit einschließt.
Dies stellt auch die Wurzel, bzw. auch die Gegebenheit der Philosophie und Naturwissenschaft Ayur Vedas dar.
Mit diesem transzendenten Aspekt der Natur zu verschmelzen – ein pakriti-laya genannter Zustand-, das kann als eine Art der mystischen Vereinigung betrachtet werden. Für Patanjali aber bedeutet das Verschmelzen mit dem Urgrund der Welt nicht Befreiung. Wie er es sieht, kann es in der Sphäre der Natur keine letztendliche Erlösung geben. Wahre Befreiung erfordert, über alle Dimensionen der natur hinauszugehen, auch über den transzendenten Grund (pradhana) der Natur.
Allein die Verwirklichung des transzendenten Selbst (purusha), des alles transzendierenden Geistes, bringt immerwährende und echte Freiheit. Doch das ist keine Frage der Vereinigung, sondern der Identitätsfindung. Die Verwirklichung des Selbst bedeutet nämlich: Die yogins erwachen in ihrem eigentlichen, essenziellen Wesen, das für alle Zeit jenseits der Sphäre der Natur – wiewohl diese riesig ist – existiert.
Patanjali lehnte die upanischadische und vedantische Gleichung atman=brahman (oder transzendentes Selbst=transzendenter Grund der objektiven Welt) ab. Auch wenn der achtfache Pfad des Yoga Sutra sehr viele Bereiche beeinflusste, wurde Patanjalis dualistische Metaphysik doch immer als Merkwürdigkeit im Hinduismus erachtet. Die meisten Yoga Schulen zu seiner Lebenszeit und in nachfolgenden Perioden vertraten die eine oder andere Form des Nondundualismus (advaita), der bis zum Rig Veda zurückverfolgt werden kann. Die Yoga Lehren, die nach Patanjali auftraten, seine dualistische Metaphysik jedoch nicht übernahmen, können insgesamt in die Kategorie „nachklassisches Yoga“ eingeordnet werden.
Alles ist allein das Absolute (brahman). Nichts and´res existiert. Ich bin Das. Wahrlich, ich bin Das. Ich bin nur Das. Ich bin nur Das. Ich bin das immerwährend´Absolute.
Ich bin allein das Absolute, bin nicht einer von der Welt (samsarin). Ich bin allein das Absolute. ich besitze keine Weisheit (buddhi). Ich bin allein das Absolute, bin nicht die Sinne.
Ich bin allein das Absolute, bin nicht der Körper. ich bin allein das Absolute, bin nicht die „Kuhweide“ /dh. das Feld der Existenz/. Ich bin nur das Absolute und nicht die Lebensenergie (prana). Ich bin nur das Absolute, höher als das Höchste. (6.31-34)
Alles ist allein das Absolute. Die dreifache Welt ist reines Bewusstsein, das reine Absolute. Nichts gibt´s als Seligkeit, als allerhöchste Seligkeit (parama-ananda). (6.42)
http://sanskritdocuments.org//all_pdf/tejobindu.pdf
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