ayurveda, jyotish & edelsteine
In den Puranas (Teile der vedischen Literatur) wird beschrieben, dass das göttliche Licht die Planeten entstehen lässt und nährt. Diese geben das Licht weiter an die Edelsteine. Es besteht also eine Beziehung zwischen dem göttlichen Licht, dem jeweiligen Planeten und dem entsprechenden Edelstein. Die Edelsteine wiederum geben dieses Licht weiter an ihre Umgebung und, wenn sie mit dem menschlichen Organismus in Verbindung stehen, geben sie diese Energie an den Menschen weiter.
In einer visionären Schau sagte die heilige Hildegard von Bingen (1098-1179): „am vierten Tag entstehen die Edelsteine und sie verkörpern kosmische Abläufe, (…) sie sind Zierde für den obersten Engel und Gnadengabe an den Menschen.“ Sie bezeichnete die Edelsteine als „Gabe des Schöpfers an sein Geschöpf, ihm gegeben, um seine Heilung zu fördern, seine Leiden zu heilen…“
Ursachen des Leidens:
Leiden bedeutet, dass wir uns nicht mehr in unserem Gleichgewicht befinden. Im Hauptwerk des Ayurveda, der Caraka Samhita, Vers 1.1.54, finden wir die Ursachen, die uns aus dem Gleichgewicht bringen: „Der falsche, nicht stattfindende oder übermäßige Gebrauch der Zeit, des Intellektes, der Sinne und den Sinnesobjekten sind die dreifache Ursache der psychischen und physischen Leiden.“
Und Hippokrates sagt zu den Ursachen: „Krankheiten fallen nicht vom Himmel, sondern sind das Resultat all der kleinen Sünden, die wir täglich begehen.“
Ursache und Wirkung:
Leid ist die Folge falscher Handlungen. „Wie wir in den Wald rufen, so schallte es zurück“ „Das Prinzip von Ursache und Wirkung kenne ich doch schon“ sagen Sie jetzt vielleicht. Aber neigen Sie nicht auch noch manchmal dazu für unangenehme Dinge die Schuld bei anderen zu suchen – bei Ihrem Partner, Ihren Eltern, Ihrem Chef, dem Finanzamt oder der Telekom?
Das Prinzip von Ursache und Wirkung ist bis in seiner letzten Konsequenz ein Grundpfeiler der östlichen Philosophien.
Aus vedischer Sicht sind all unsere Gedanken, Worte und Handlungen Schwingungen, die sich im ganzen Universum ausbreiten – genauso wie ein Stein, der ins Wasser fällt und Wellen erzeugt, die sich über den ganzen Teich ausbreiten. Die Schwingungen werden von den Planeten empfangen, gespeichert und wieder an den Verursacher zurückgegeben. Die astrologischen Edelsteine stehen in Resonanz mit den Planeten. Tragen wir diese Edelsteine, wirken sie ausgleichend auf das, was uns die Planeten zurückgeben. Sie dienen als Schutz vor unangenehmen Einflüssen wie Krankheiten, Unfällen, Verlusten oder anderen Arten von Problemen die auf uns zukommen können (siehe Rk Veda – 6. Mandala, Brihat Samhita, Agastya Mat, Ratna Prakash, Bhava Prakash u.a.).
Edelsteine und Planeten:
Die vedischen Schriften stimmen weitgehend mit der Zuordnung der Edelsteine zu den Planeten überein. In einem Sanskrittext zur Astrologie, dem Jataka Parijat, heißt es: „Der Rubin ist der Edelstein des Herrn des Tages (der Sonne), die glühende Perle ist der Edelstein des kühlen Mondes, die rote Koralle ist der Edelstein des Mars, der Smaragd ist der Edelstein des edlen Merkur, der gelbe Saphir ist der Edelstein des Jupiter – des Lehrers der Götter, der Diamant ist der Edelstein der Venus – der Lehrerin der Dämonen, der blaue Saphir ist der Edelstein des Saturn, der Hessonit ist der Edelstein des Rahu (aufsteigender Mondknoten) und das Katzenauge ist der Edelstein des Ketu (absteigender Mondknoten).“
Astrologie und Edelsteine
In der vedischen Astrologie lässt sich für jeden Zeitpunkt in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft die Qualität der Zeit bestimmen. So sieht der vedische Astrologe (Jyotishi), ob schlechte oder gute Zeiten anstehen und wann sie wieder vorbei sind. Was wir einmal gesät haben, kommt unweigerlich auf uns zurück. Das heißt aber nicht, dass wir dem hilflos ausgeliefert sind. Wenn es regnet, können wir die Wolken nicht verschwinden lassen. Wir können aber einen Regenschirm aufspannen.
Um die schlechten Zeiten auszugleichen werden astrologische Edelsteine empfohlen. In der Autobiographie eines Yogi sagt Yoganandas Meister, Sri Yukteswar, im 16. Kapitel: „Schon vor vielen Zeitaltern machten unsere Rishis (Seher) sich Gedanken darüber, wie man den nachteiligen Einflüssen aus dem Kosmos entgegenwirken könne. … Am wirksamsten jedoch sind reine Juwelen von nicht weniger als zwei Karat.“
Ayurveda und Astrologie:
Ayurveda-Ärzte bedienen sich oft der Astrologie. Für die Verschreibung von astrologischen Edelsteinen, der Herstellung von Edelsteinmedizin, wie es vielfach in den Ayurveda-Schriften erwähnt wird, ist das astrologische Wissen unerlässlich.
Ein Horoskop zeigt auch die Lebensbereiche auf, in denen wir unsere Verhaltensmuster und Einstellungen ändern sollten um nicht krank zu werden.
Sehr viel hängt auch vom richtigen Zeitpunkt (Muhurta) ab. Wann mit einer Handlung, wie z.B. der ersten Einnahme einer Medizin oder einer Reinigungskur begonnen wird, ist oft genauso wichtig wie die Handlung selbst. Auch bei der Diagnose, Behandlungsart und Behandlungslänge unterstützt die vedische Astrologie den Ayurveda.
In einer tantrischen Schrift, dem „Rasa Tantra Sara“ wird der menschliche Körper als eine Insel der neun Edelsteine, wie sie in der vedischen Astrologie verwendet werden, bezeichnet. Jedes Dhatu (Fleisch, Haut, Blut, Knochen, Fett …) hat eine Beziehung zu einem der neun Edelsteine.
Und Edgar Cayce sagte in einem seiner Bücher, dass Edelsteine den Körper für höhere Schwingungen empfänglicher machen.
Es gibt eine ganze Reihe von vedischen, tantrischen und hinduistischen Schriften, die sich mit den Heilkräften von Edelsteinen, ihrem Bezug zu den Planeten und dem menschlichen Körper beschäftigen. Wir finden aber auch Ausführungen in jeder anderen Hochkultur. Auch in unseren Traditionen beschäftigte man sich durchgängig von der Antike über die frühchristlichen Autoren bis in die heutige Zeit mit den Heilkräften der Edelsteine.
Als ein Beispiel möchte ich hier den blauen Saphir erwähnen.
In der vedischen Astrologie stehen der Saturn und der blaue Saphir in Resonanz. Der Saturn konfrontiert uns hart aber gerecht mit unseren karmischen Aufgaben, auf die er uns durch Hindernisse und Krankheiten aufmerksam macht. In der „Autobiographie eines Yogi“ sagt Yoganandas Meister, Sri Yukteswar, im 17. Kapitel zu einem Schüler, der ein unstetes und liederliches Leben führte: „Sasi, wenn du dich nicht besserst, wirst Du über ein Jahr schwer krank werden (…) Du müsstest wenigstens einen blauen Saphir von zwei Karat tragen; der würde Dir helfen.“
Aus verschiedenen alten indischen Schriften (Brihat Samhita, Agastya Mat, Ratna Prakash, Bhava Prakash, Anubhut Yogamala u.a.) geht hervor, dass der blaue Saphir bei folgenden Problemen helfen kann: chronisches Fieber, Epilepsie, Asthma, Gelenkschmerzen, Neuritis, Hysterie, Rheuma und Koliken.
Welche Probleme nun der Saturn verursacht und wo der blaue Saphir hilft, hängt aber von der Stellung des Planeten im individuellen Horoskop ab. Auf der körperlichen Ebene regiert der Saturn die Lebensspanne, chronische Krankheiten, Zähne, Muskeln, Sehnen, Gelenke und rheumatische Erkrankungen (siehe auch Siebelt Meyer, „Großes Handbuch der Vedischen Astrologie“).
Der Saturn ist der äußerste sichtbare Planet in unserem Sonnensystem und steht auch für Transzendenz. Er ist der große Lehrer der göttlichen Wahrheit. Haben wir sein Wirken verstanden, fällt die Illusion der Welt. Das Tragen eines blauen Saphir hilft, die Lehren besser zu meistern und gründet uns mehr in unserem Selbst.
Dem blauen Saphir werden von verschiedenen abendländischen Autoren ähnliche Dinge zugeschrieben: „Bei Origines, Hieronymus, Gregor dem Großen, Albertus Magnus und Beda bedeutet die heitere Himmelsfarbe des Saphir die Majestät Gottes, das Himmlische schlechthin, das Hoffen auf Erlösung, das Verlangen nach der himmlischen Heimat. Johann Geiler beschreibt den blauen Saphir außerdem als Loslösung von allem irdischen Streben, als Führer zum Himmel, …“ (Aus: Hildegard von Bingen „Heilkraft der Edelsteine“ S.34.)
In der indischen Astrologie (Jyotish) kennen wir eine Zuordnung der Edelsteine zu den Planeten, die von allen indischen Astrologen einheitlich anerkannt wird.
Es gibt allerdings große Unterschiede, wie man anhand des Horoskops herausfindet, welcher Edelstein für eine Person der richtige ist. Hier haben sich in Indien viele verschiedene Meinungen gebildet, die sich in zwei Grundströmungen einteilen lassen: die Einen wollen die Planetenenergien neutralisieren, die negative Einflüsse hervorbringen. Die Anderen wollen die Planetenenergien unterstützen, die gute Einflüsse hervorbringen.
In der Jahrtausende alten Primärliteratur der vedischen Astrologie, dem Brihat Parashara Hora Shastra, finden wir noch keine Zuordnung der Edelsteine zu den Gestirnen. In den heiligen Schriften der Inder – den Puranas, den Veden, dem Ayurveda und dem Tantra – finden wir immer wieder Abhandlungen über die Wirkungen der Edelsteine auf uns Menschen, aber ebenfalls noch keine Zuordnung der Edelsteine zu den Planeten oder Tierkreiszeichen. Diese taucht erstmals einige Jahrhunderte nach Christus in der astrologischen Literatur Indiens auf. Wie man zu dieser Zuordnung kam, ist nicht bekannt Vermeide die Gefahr bevor sie entsteht
Das ist der Leitsatz der Vedischen Astrologie.
Die Vedische Astrologie hat einen unschätzbaren Wert in der Diagnose von Schwachstellen der Physiologie und daraus folgend den entsprechenden Gefahren für Krankheiten. Zeitphasen, in denen Vorsichtsmaßnahmen für Krankheiten getroffen werden sollten, können präzise berechnet werden, genauso wie Zeitphasen, in denen Besserungen zu erwarten sind. Ferner kann ein Experte der Vedischen Astrologie die günstigsten Zeitpunkte für Therapiebeginn und medizinische Eingriffe berechnen.
Ein anderer entscheidender Faktor ist die Struktur der Persönlichkeit, die zu Krankheits- bildern führen kann, wenn sie nicht ausgewogen ist. Eine umfassende Persönlichkeitsanalyse der Vedischen Astrologie gibt ein tiefes Verständnis der eigenen inneren Strukturen und hilft, aus den eigenen inneren Begrenzungen herauszutreten.
Wo kommt die Vedische Astrologie her
Die Vedische Astrologie (in Sanskrit „Jyotish“) nach Maharshi Parashara ist eine fundierte Wissenschaft und der Urquell aller Astrologie Systeme. Sie ist eine kognitive Astrologie, die schon so lange existiert wie die Schöpfung selbst.Der große Gelehrte und Seher Maharshi Parashara, der vor ca. 5000 Jahren in Indien lebte, beschreibt in seinem Standardwerk der Vedischen Astrologie, Brihat Parashara Hora Shastra, dass sein astrologisches System von Brahma dem Schöpfer über eine Reihe weiterer Seher an ihn gegeben wurde. Das macht deutlich, dass es sich bei der Vedischen Astrologie nicht um eine empirische Astrologie handelt, die aus der Beobachtung heraus entstanden ist, sondern um eine Offenbarungs-Astrologie, die die vom Schöpfer geschaffenen Naturgesetze widerspiegelt. Maharshi Parashara ist noch heute weltweit die anerkannte Autorität auf dem Gebiet der Vedischen Astrologie.
Wie arbeitet die Vedische Astrologie
Die Vedische Astrologie bedient sich einer vereinfachten Sprache oder Terminologie, um die Naturgesetzte zu erklären, die unser Leben bestimmen.
Die vier Grundbegriffe dieser vereinfachten Sprache der Natur sind:
1) 9 Grahas (astrologische „Planeten“) (Sonne, Mond, 5 sichtbare Planeten* sowie aufsteigender und absteigender Mondknoten)
* In der traditionellen Vedischen Astrologie werden nur Planeten berücksichtigt, deren Licht auf der Erde sichtbar ist, d.h. eine Wirkung haben. Uranus, Neptun und Pluto bleiben deshalb unberücksichtigt.
2) 12 Raashis (12 Vedische Sternzeichen durch die die Sonne innerhalb von 12 Monaten wandert)
3) 12 Bhavas ( 12 „Häusern“ oder Lebensbereiche)
4) 27 Nakshatras ( 27 Mondhäuser, durch die der Mond innerhalb von 27 Tagen wandert)
Mit Hilfe der 9 Grahas, 12 Raashis und Bhavas sowie den 27 Nakshatras kann die Vedische Astrologie die Struktur und die Entfaltung eines individuellen Lebens und den Verlauf des Schicksals beschreiben.
Fragen zu allen Lebensbereichen wie Gesundheit, Beruf, Familie, Finanzen, Partnerschaft und spirituelle Entwicklung können mit Hilfe der Vedischen Astrologie präzise und umfassend beantwortet werden. Man erhält ein klares Bild über das Potential und die Entwicklungs-möglichkeiten seines Lebens und kann so die richtigen Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt treffen.
Wie unterscheidet sich die Vedische Astrologie von den bekannten Astrologie-Systemen
Als Urquell aller Astrologie-Systeme finden sich die wesentlichen Elemente der Vedischen Astrologie auch in der westlichen Astrologie wieder. Ein ganz grundlegender Unterschied ist jedoch die astronomische Exaktheit der Vedischen Astrologie. Die Positionen der Vedischen Sternzeichen sind identisch mit den astronomischen Positionen der gleichnamigen Sternbilder die am Himmel sichtbar sind.
Sternbilder am Himmel = Sternzeichen im Horoskop.
Das ist die wissenschaftliche Formel der Vedischen Astrologie, die die direkte Beziehung zwischen dem Menschen und dem gesamten Kosmos ausdrückt. Sie wird deshalb auch als siderische Astrologie bezeichnet. Daraus ergeben sich die einzigartigen Deutungs- und Vorhersagetechniken der Vedischen Astrologie, die die Individualität eines Menschen und die Entwicklung seines Lebens tatsächlich eins-zu-eins widerspiegeln und dem Anspruch einer Wissenschaft gerecht werden.
Warum Vedische Astrologie?
Die Vedische Astrologie wird in Sanskrit „Jyotish“ genannt. Das bedeutet Licht. Jyotish bringt Licht und Klarheit in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die Vedische Astrologie ist ein sehr differenziertes und präzises Berechnungs- und Analysesystem, das die Besonderheit eines jeden Menschen und seines Lebens detailliert beschreibt.Mit ihrem einzigartigen Zeitschlüssel, der auf den kosmischen Zyklen basiert, kann die Vedische Astrologie präzise Vorhersagen über die Trends zukünftige Lebensphasen machen. Das ist ein wertvoller Beitrag für erfolgreiche Lebensorientierung und Wohlergehen, aber auch für die Vermeidung von Krankheiten, für umfassende Diagnosen und die optimalen Zeitpunkte für Behandlungen und Heilung.
Quelle: Kai Fidgor, Siebelt Meyer
Comments are closed.