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Nicht nur Yoga und Ayurveda werden gegenwärtig im Westen immer beliebter. Auch die uralte Vedische Astrologie rückt immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses. Eine verblüffende Präzision wird ihr nachgesagt.

Ayur-Veda beschäftigt sich mit dem Körper – als die Wissenschaft vom langen Leben. Die Vedische Astrologie dagegen ist die Wissenschaft der Zeit. Beide Wissenszweige haben ihre Wurzeln im Veda, dem uralten, vollständigen Wissen über das Leben. Ayurveda und die Vedische Astrologie arbeiten Hand in Hand. Deshalb waren in vergangenen Hochkulturen die Ärzte oft auch Astrologen.

Vermeide die Gefahr bevor sie entsteht

Das ist der Leitsatz der Vedischen Astrologie.
Die Vedische Astrologie hat einen unschätzbaren Wert in der Diagnose von Schwachstellen der Physiologie und daraus folgend den entsprechenden Gefahren für Krankheiten. Zeitphasen, in denen Vorsichtsmaßnahmen für Krankheiten getroffen werden sollten, können präzise berechnet werden, genauso wie Zeitphasen, in denen Besserungen zu erwarten sind. Ferner kann ein Experte der Vedischen Astrologie die günstigsten Zeitpunkte für Therapiebeginn und medizinische Eingriffe berechnen.

Ein anderer entscheidender Faktor ist die Struktur der Persönlichkeit, die zu Krankheits- bildern führen kann, wenn sie nicht ausgewogen ist. Eine umfassende Persönlichkeitsanalyse der Vedischen Astrologie gibt ein tiefes Verständnis der eigenen inneren Strukturen und hilft, aus den eigenen inneren Begrenzungen herauszutreten.

Wo kommt die Vedische Astrologie her

Die Vedische Astrologie (in Sanskrit „Jyotish“) nach Maharshi Parashara ist eine fundierte Wissenschaft und der Urquell aller Astrologie Systeme. Sie ist eine kognitive Astrologie, die schon so lange existiert wie die Schöpfung selbst.

Der große Gelehrte und Seher Maharshi Parashara, der vor ca. 5000 Jahren in Indien lebte, beschreibt in seinem Standardwerk der Vedischen Astrologie, Brihat Parashara Hora Shastra, dass sein astrologisches System von Brahma dem Schöpfer über eine Reihe weiterer Seher an ihn gegeben wurde. Das macht deutlich, dass es sich bei der Vedischen Astrologie nicht um eine empirische Astrologie handelt, die aus der Beobachtung heraus entstanden ist, sondern um eine Offenbarungs-Astrologie, die die vom Schöpfer geschaffenen Naturgesetze widerspiegelt. Maharshi Parashara ist noch heute weltweit die anerkannte Autorität auf dem Gebiet der Vedischen Astrologie.

Wie arbeitet die Vedische Astrologie

Die Vedische Astrologie bedient sich einer vereinfachten Sprache oder Terminologie, um die Naturgesetzte zu erklären, die unser Leben bestimmen. Die vier Grundbegriffe dieser vereinfachten Sprache der Natur sind:

1) 9 Grahas (astrologische „Planeten“) (Sonne, Mond, 5 sichtbare Planeten* sowie aufsteigender und absteigender Mondknoten)* In der traditionellen Vedischen Astrologie werden nur Planeten berücksichtigt, deren Licht auf der Erde sichtbar ist, d.h. eine Wirkung haben. Uranus, Neptun und Pluto bleiben deshalb unberücksichtigt.2) 12 Raashis (12 Vedische Sternzeichen durch die die Sonne innerhalb von 12 Monaten wandert)3) 12 Bhavas ( 12 „Häusern“ oder Lebensbereiche)4) 27 Nakshatras ( 27 Mondhäuser, durch die der Mond innerhalb von 27 Tagen wandert)Mit Hilfe der 9 Grahas, 12 Raashis und Bhavas sowie den 27 Nakshatras kann die Vedische Astrologie die Struktur und die Entfaltung eines individuellen Lebens und den Verlauf des Schicksals beschreiben.Fragen zu allen Lebensbereichen wie Gesundheit, Beruf, Familie, Finanzen, Partnerschaft und spirituelle Entwicklung können mit Hilfe der Vedischen Astrologie präzise und umfassend beantwortet werden. Man erhält ein klares Bild über das Potential und die Entwicklungs-möglichkeiten seines Lebens und kann so die richtigen Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt treffen.

Wie unterscheidet sich die Vedische Astrologie von den bekannten Astrologie-Systemen

Als Urquell aller Astrologie-Systeme finden sich die wesentlichen Elemente der Vedischen Astrologie auch in der westlichen Astrologie wieder. Ein ganz grundlegender Unterschied ist jedoch die astronomische Exaktheit der Vedischen Astrologie. Die Positionen der Vedischen Sternzeichen sind identisch mit den astronomischen Positionen der gleichnamigen Sternbilder die am Himmel sichtbar sind.

Sternbilder am Himmel = Sternzeichen im Horoskop.

Das ist die wissenschaftliche Formel der Vedischen Astrologie, die die direkte Beziehung zwischen dem Menschen und dem gesamten Kosmos ausdrückt. Sie wird deshalb auch als siderische Astrologie bezeichnet. Daraus ergeben sich die einzigartigen Deutungs- und Vorhersagetechniken der Vedischen Astrologie, die die Individualität eines Menschen und die Entwicklung seines Lebens tatsächlich eins-zu-eins widerspiegeln und dem Anspruch einer Wissenschaft gerecht werden.

Warum Vedische Astrologie?

Die Vedische Astrologie wird in Sanskrit „Jyotish“ genannt. Das bedeutet Licht. Jyotish bringt Licht und Klarheit in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die Vedische Astrologie ist ein sehr differenziertes und präzises Berechnungs- und Analysesystem, das die Besonderheit eines jeden Menschen und seines Lebens detailliert beschreibt.

Mit ihrem einzigartigen Zeitschlüssel, der auf den kosmischen Zyklen basiert, kann die Vedische Astrologie präzise Vorhersagen über die Trends zukünftige Lebensphasen machen. Das ist ein wertvoller Beitrag für erfolgreiche Lebensorientierung und Wohlergehen, aber auch für die Vermeidung von Krankheiten, für umfassende Diagnosen und die optimalen Zeitpunkte für Behandlungen und Heilung.

Edelsteine, die traditionell den Planeten zugeordnet sind, werden in der Vedischen Astrologie empfohlen, um für den Träger eine ausgleichende Wirkung zu schaffen. 

 

Astromedizin

Die Astromedizin ist ebenfalls wie die Astrologie selbst kein Phänomen unserer Zeit, sondern kann auf eine mehrere tausend Jahre alte Geschichte zurückblicken.

In der westlichen Hemisphäre wären an dieser Stelle Namen wie Hippokrates zu nennen, dem eine Schrift zugeschrieben wird, in der er den Fixsternhimmel in Beziehung zum menschlichen Körper setzt und Zuordnungen für Körperteile fand.

Galen, Hildegard von Bingen, Paracelsus und viele verschiedene Ärzte und Heiler der vergangenen Epochen trugen dazu bei, daß immer mehr Wissen über die Beziehung zwischen dem menschlichen Körper und den Himmelskonstellationen untersucht und weitergegeben wurden. Oftmals handelte es sich hierbei um sehr stark auf den Mond konzentrierte Hinweise. So wurde schon früh die Verbindung zwischen den Mondzyklen und dem Menstruationszyklus der Frau erkannt und ebenso die Regentschaft des Mondes über den Flüssigkeitshaushalt des Organismus. Paracelsus wurde konkreter und aus seiner Zeit stammen auch erste konkrete Tafeln, die die Zuordnung zwischen Planeten bzw. Tierkreiszeichen und Körperteilen bzw. Organen wiedergeben.

Im Mittelalter – und wiederum mag uns Paracelsus als Beispiel dienen – war diese Verknüpfung zwischen Himmel und Erde bereits einigermaßen riskant und die Verfechter dieser Lehre mußten einige kirchliche und staatliche Repressalien fürchten.

In den folgenden Jahrhunderten bis hin zu unserer Zeit war die Forschung auf dem Gebiet der Astromedizin in Randbezirke verbannt, wurde von einigen enthusiastischen Einzelgängern weitergeführt und nur in kleinen Kreisen Eingeweihter verbreitet. Die daraus entstandenen Ergebnisse sind zweifellos beachtlich, doch die Anwendung auf einer breiten Ebene hat in der westlichen Hemisphäre nicht Einzug gehalten und wird es wohl auch innerhalb der nächsten Jahre nicht tun. Erwähnenswert scheinen mir hier stellvertretend die Werke von Heindl, Surya, Stiefvater und der Astrologenfamilie Ebertin, wobei diese Auswahl sehr subjektiv und keineswegs repräsentativ ist. Obwohl hier Menschen am Werk waren, die mit einer Hingabe und Ausdauer ihr medizinisches Wissen in Beziehung zu Ihren astrologischen Kenntnissen setzten, die sowohl das analog-bildhafte Denken einsetzten als auch das Erstellen von Statistiken anstrebten, sind die erzielten Resultate kaum je zum Einsatz gekommen, jedenfalls nie auf einer breiteren Ebene.

Im Gegensatz zu dieser Entwicklung in der westlichen Welt gedieh in Indien neben der Astrologie immer gleichrangig ein medizinisch orientierter Zweig. Dies sollte niemanden verwundern, wenn man sich die Abstammung der Astrologie vor Augen führt. Die Wurzeln der Astrologie reichen soweit zurück, daß ihr Entstehungsdatum nicht mehr auszumachen ist und so ungefähr auf 3000 Jahre vor Christus beziffert wird. Hervorgegangen ist die Astrologie aus den Vedas, den heiligen Schriften der hinduistischen Religion. Eine weitere, zeitgleich entstandene Lehre, die auf den Vedas beruht ist Ayurveda, die indische Heilkunst. Ayurveda und Jyotischa (die Astrologie) reiften in einem engen Kontakt heran und wurden immer parallel unterrichtet. So entstand ein System der medizinschen Astrologie, das in einer Jahrtausende alten Tradition entwickeln konnte und sich bewähren mußte. Bis zum heutigen Tag erlernt jeder ayurvedische Arzt die Wissenschaft der Astrologie, um sie zur Feststellung der Konstitution, zur Diagnose und im Bereich der Prävention einzusetzen.

In Ayurveda werden die drei Doshas für die Erhaltung bzw. Wiederherstellung des körperlichen Gleichgewichts herangezogen. Hier wird unterschieden zwischen Pitta, kapha und Vata. Jedes dieser Doshas ist für bestimmte Funktionen im menschlichen Organismus zuständig und regiert bestimmte Organe. Auch zu den Elementen und den astronomischen Zeichen bzw. Planeten werden sie in Beziehung gesetzt.

Um die Konstitution eines Menschen festzustellen, wird anhand des vedischen Horoskop die Betonung bzw. die Schwächung eines Prinzips, vertreten durch Planeten und Tierkreiszeichen untersucht. Hierzu ist es notwendig, das westliche Horoskop in ein indischen Horoskop  umzuwandeln, was relativ einfach ist für diejenigen, die mit ihrem westliche Horoskop vertraut sind.

Die indische Astrologie benutzt im Gegensatz zur westlichen den siderischen Tierkreis. Der Anfangspunkt dieses Tierkreises fällt nicht mit 0° Widder zusammen, sondern wird an einem Fixstern festgemacht. So entsteht ein Unterschied von etwas mehr als 20° in Abhängigkeit vom Geburtsjahr des Menschen. Diese Differenz wird als Ayanamsa bezeichnet. Wenn Sie nun die Planetenpositionen Ihres Horoskops heranziehen, verschieben Sie jeden Planeten um die entsprechende Gradzahl nach hinten (siehe Tab. 2). Wenn also ihre Sonne auf 27 Grad Widder stand und sie im Jahre 1950 geboren sind, steht die Sonne im indischen Horoskop auf 4 Grad Widder.Mit dem Aszendenten verfahren Sie ebenso. Das Zeichen, in das Ihr neuer Aszendent fällt, bildet des erste Haus, der Aszendent liegt irgendwo innerhalb des ersten Hauses. Angenommen ihr Aszendent beträgt 10° Skorpion, dann bildet das vollständige Skorpionzeichen das erste Haus, Schütze ist im 2. Haus, Steinbock im 3. usw. Möglicherweise ergeben sich hier durchaus Änderungen des Sonnenzeichens, des Aszendentenzeichens oder des Mondzeichens, die Sie möglicherweise verunsichern. Bitte beachten Sie auf der Seite „Vedische Astrologie“ die Erläuterungen unter Ayanamsa. Die Interpretation dieser Faktoren verläuft in der indischen Astrologie etwas anders und ginge über den Rahmen dieses Artikels hinaus und an seiner Zielsetzung vorbei. Verwenden Sie daher am besten das vedische Horoskop zunächst nur zur Feststellung Ihrer Konstitution.