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Winterportulak 

Kräuter im Winter Österreichs, und deren wertvollen Inhaltsstoffe

Da gerade frische Kräuter wertvolle Makro- und Mikronährstoffe enthalten, gehören diese meiner Ansicht auf jeden gesunden Speiseplan. Erst jetzt beschäftigen sich die Naturwissenschaften mit sekundären Pflanzenstoffen, die durch nichts künstlich ersetzt werden können, und essentiell für den Körper sind

Im Besonderen sind die feinen ätherischen Öle und chemischen Verbindungen hervorzuheben, die unseren Körper nähren, gesund und jung erhalten. Die Bekömmlichkeit der Gerichte wird ebenfalls maßgeblich verbessert, der sinnliche Genuß der Speisen angehoben.

An dieser Stelle möchte ich zwei Kräuter vorstellen die auch noch im Winter prächtig gedeihen und frisch zur Verfügung stehen. Die beiden Ablichtungen der Kräuter habe ich Mitte Dezember abgelichtet.

Tellerkraut, Winterposteleien, Indianersalat oder Kuba-Spinat sind Begriffe für Salat, der oft als Portulak gehandelt wird. Winterportulak Montia perfoliata ist verwandt mit dem Gemüseportulak Portulaca oleracea, der von März bis November Saison hat, aber ebenso wenig bekannt ist wie sein Verwandter. Beide stammen aus der botanischen Familie Potulacaceae.

 Ursprüngliche Heimat
Schon die Indianer kannten dieses Kraut und verwendeten es roh als Salat oder als spinatähnliches Suppenkraut. Durch die weißen Siedler verbreitete sich die Pflanze in ganz Amerika und über Kuba weiter bis Australien und Europa.

 Anbau
ist in unseren Breiten möglich von Großbritannien, Deutschland, Österreich…..

 Ernte
Da Winterportulak bei niedrigen Temperaturen gut wächst, kamen einige Gärtner auf die Idee, ihn im Winter in ungeheizten Gewächshäusern energiesparend anzubauen. Die typische Zeit ist von November bis April. Die Hauptsaison für Portulak und Feldsalate sind die Wintermonate und das zeitige Frühjahr. Die Besonderheit liegt darin, dass Feldsalat Temperaturen bis minus 15 Grad Celsius verträgt und deshalb den ganzen Winter frisch geerntet werden kann, zum Teil auch unter Glas oder Vlies.
         

 

Inhaltstoffe
Der angenehm mild schmeckende Winterportulak enthält im Vergleich zu anderen Blattsalaten besonders viel Magnesium (gut für die Muskeln), Calcium (gut für die Knochen), Kalium (für den Wasserhaushalt), sowie Eisen (gut fürs Blut).

Lagerung und Verarbeitung
Ähnlich wie bei Feldsalat ist die Haltbarkeit selbst im Kühlschrank nur kurz und beträgt höchstens drei Tage. Am Besten man baut Winterportulak selbst an im Garten oder Blumenkisterl, oder man legt gekauften (soweit erhältlich) locker in eine Schüssel und deckt sie mit einem feuchten Tuch ab. Die Blattstiele werden von den Rosetten abgetrennt, die Stiele eventuell durchgeschnitten oder gekürzt, damit der Salat leichter zu essen ist.

Verwendung
Die frischen grünen Blättchen nehmen sich in Mischsalaten recht gut aus, ergeben aber auch für sich allein einen vitaminreichen Salat, zum Beispiel mit knusprigen Brotwürfeln und einem würzigen Dressing aus getrockneten Tomaten. Häufig werden sie auch kurz gedünstet und wie Spinat zubereitet. Die rohen Blätter lassen sich auch in einer Cremesuppe als dekorative und gesunde Einlage verwenden.
 
Inhaltstoffe
100 g Portulak enthält besonders viel Eisen und Kalium, Beta-Carotin, Folsäure, Vitamin B6. Der Vitamin- C-Gehalt (35 mg) ist höher als bei allen anderen Salaten.

Verwendung
So frisch als möglich, da dieser schnell welk wird und verdirbt. Als Salat, über  Suppe frisch streuen, über Reisgerichte anrichten…der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Man kann die Rosette ganz verwenden und nur die Wurzel entfernen oder den Feldsalat in Blättchen zupfen. Besonders knackig ist er, wenn er vor der Zubereitung in eiskaltes Wasser gelegt wird.

Rezept
Winterportulak mit getrockneten Tomaten

  • 150 g Feldsalat
  • 200 g Winterportulak
  • 1 kleine Schalotte
  • 2 EL Himbeeressig
  • 4 EL gutes Distelöl
  • 1 EL Senf
  • Salz und Pfeffer

 Zubereitung
Die Salate verlesen, mehrfach gründlich waschen und sanft in einem Küchenhandtuch trocken schleudern . Schalotte in kleine Würfel schneiden. Die Tomaten in Essigwasser aufkochen und etwas ziehen lassen. Herausnehmen und in feine Streifen schneiden.
Für die Soße:
Distelöl mit Himbeeressig und Senf zu einer Vinaigrette verrühren. Mit Pfeffer und etwas Salz abschmecken. Den Salat und die Streifen der Tomaten vorsichtig mit der Vinaigrette mischen.
         

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bohnenkraut.jpg Bohnenkraut per 2007/12/08

Ein magen- und verdauungsfreundliches Kraut

 

Besonders sind die wertvollen ätherischen Öle hervorzuheben. Durch diese ist dieses Kraut so robust, dass es sich sogar aus dem Schnee ausgraben lässt, und dann frisch in der Küche zur Verfügung steht. Es würzt die Gerichte, und macht schwere Speisen leichter verdaulich. Im Besonderen ist diese Eigenschaft bei der Zubereitung von Hülsenfrüchten hervorzuheben, die uns wiederum mit wertvollen pflanzlichen Eiweiss versorgen.

 

Bohnenkraut – oder Pfefferkraut


Ein derbes, appetitanregendes und magenberuhigendes Kraut, das zur Familie der Lippenblütler gehört. Bohnenkraut wird 30 bis 50 cm hoch, es hat lanzettenförmige Blättchen und blüht rosa-violett undweiß. Geerntet werden die Blätter und Stengel. Die ursprüngliche Bohnenkraut-Heimat ist Südeuropa: das östliche Mittelmeergebiet und die Gegend um das Schwarze Meer. Erst im 9. Jahrhundert kam das Bohnenkraut zu uns. 
Benediktinermönche kultivierten und erhielten es in ihren Kräutergärten, daher auch der lateinische Name hortensis – im Garten gezogen.
 Bohnenkraut wird seit Jahrhunderten als Würze zu kräftigen und deftigen Gerichten gegeben, weil es einen pfeffrigen, nachhaltigen Geschmack gibt, den Appetit reizt, einen grollenden Bauch besänftigt – aber auch „die unkeusche Begierde auf die Bahn bringt“ – so die Übersetzung einer alten Kräuterbuch-Schrift von 1563. 

Als Droge wird Bohnenkraut heute gegen Darmkrankheiten, Koliken und Appetitmangel angewendet. Die Hauptanbaugebiete des Bohnenkrauts sind auch heute noch der Balkan, vor allem Ungarn und Rumänien.

Bohnenkraut in der Küche

Pfefferkraut, Aalkraut sind andere Namen für dieses klassische Bohnengewürz. Sie sagen schon deutlich, wofür man das Kraut verwenden kann. Mit Bohnenkraut würzt man auch: alle Hülsenfruchtgerichte, Pilze – aber keine Champignons -, Aufläufe, Käsegebäck und Kümmelgebäck, gekochten Fisch, Fischsuppen, Kartoffel- und Fleischgerichte, Bratkartoffeln, Blumenkohl, Sauerkraut, Gurkensalat, überbackenes Brot, eingelegten Gemüse, Essiggemüse, Mayonnaise und für würzige Salate.  Die schmalen, spitz auslaufenden jungen Blättchen weisen einen aromatischen, leicht pfeffrig-scharfen Geschmack auf. Sie können frisch oder getrocknet eingesetzt werden und verlieren dabei ihre Würzkraft nicht. Das Bohnenkraut immer nur kurze Zeit mitgaren.