Ayurveda, Winter und Ernährung
Ayurvedische Tipps für die kalte Jahreszeit
Viele Faktoren beeinflussen das Gleichgewicht der Gesundheit, -zum Beispiel unser Tagesablauf, die Nahrung, aber auch die Jahreszeiten.
Die hier vorgestellten Tipps für die Winterszeit aus dem Ayurveda stellen jedoch lediglich einen Leitfaden dar, und sollen Ihnen helfen Ihr inneres Gleichgewicht zu bewahren. Es geht dabei nicht um die strikte Einhaltung aller Empfehlungen, denn Ayurveda soll eine Bereicherung für Ihr Leben sein, keine Einengung. Neues ausprobieren, Spaß daran haben und sich dabei wohl fühlen stehen dabei an erster Stelle.
Ernährung im Winter ist aufgrund der äußeren Kälte das innere agni – Verdauungskraft – normalerweise stärker als zu anderen Jahreszeiten. Deshalb können Sie jetzt ruhig etwas kräftiger und reichhaltiger essen Zu leichte Nahrung würde bewirken, dass das starke Verdauungsfeuer Körper-Gewebe abbaut und vata aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Ebenso bewirken Wind und Kälte eine Erhähung des vata-doshas, da dieses die haupteigenschaften luftig, trocken, kalt und unregelmäßig besitzt. Deshalb sind im Herbst und Winter vata-reduzierende Maßnahmen angezeigt.
Die Winterkost sollte wärmend und gehaltvoll sein, mit mehr Vollkorngetreide, weniger Früchten, viel gedämpften und gebackenen Gemüse und mehr Milchprodukten. Meeresfrüchte und Meeresalgen liefernd ergänzendes wertvolles Eiweiss auf tierischer und pflanzlicher Basis.
Bevorzugen Sie in jedem Fall warme und nahrhafte Speisen (zB Eintöpfe, Nudelgerichte, Aufläufe), Milchprodukte (Schlagobers, lassis mit wärmenden Gewürzen, Milchreis), Nüsse und Mandeln. Besonders lecker sind Trockenfrüchte. Reduzieren Sie hingegen kühlend wirkende Rohkost, Salate, Kohlsorten und trockene Speisen. Gerade jetzt sind Kürbisse und Wurzelgemüsen (Speicherung der Nährstoffe in den Wurzeln) regional erhältlich die durch die regionale Verfügbarkeit auch qualitativ hochwertige Nährstoffversorgung gewährleisten, und sich anbieten für wärmende Suppen und Eintöpfe.
Auf Zitrusfrüchte sollte auf Grund ihrer kühlenden Wirkung weitgehend verzichtet werden. Hingegen bieten sich wärmende Gewürze wie Zimt, Kreuzkümmel, Pfefferarten im Besonderen an.
Eine Verwendung von ghee zur Zubereitung Ihrer Speisen ist empfehlenswert. Nicht nur dass im Ayurveda ghee wegen seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften besonders hoch geschätzt wird, sondern es auch von Vorteil ist dieses zu verwenden, da sich die Gewürze optimal anrösten und mit den Fettsäuren wunderbar aufschliessen lassen.
Die Geschmacksrichtungen süß, sauer und salzig sind jetzt zu bevorzugen. Zu den vata-beruhigenden Gewürzen zählen: Zimt, Fenchel, Anis, Muskat, Kümmel, Kardamom, Süßholz, Nelken, frischer Ingwer, (wärmender INGWER TEE !!!), Petersilie und Basilikum, um nur einige Beispiele zu nennen.
.) vermeiden Sie eiskalte Getränke, statt dessen warme Getränke.
.) kräftigende, nahrhafte warme Speisen
.) regelmäßiger Tagesablauf, insbesondere regelmäßige Essgewohnheiten
.) Wärme: warme Ölmassagen, Sauna, warmes Essen, warme Kleidung
.) Bewegung an der frischen Luft bei funktioneller Kleidung stärkt Ihr Immunsystem
.) Bewegung innerhalb der vier Wände gleicht den verminderten Bewegungsumsatz aus (Yoga, Gymnastik…)
Kräuterteezubereitung
Die einzelnen Kräuter geben ihre Essenz am besten ab, wenn man sie folgendermaßen behandelt:
.) Harte Wurzeln (zB Beinwell, Klette): 20 min. leicht kochen lassen
.) Weiche Wurzeln (zB Süßholz, Ingwer): 10 min. leicht kochen lassen
.) Rinden (zB Zimt, Sassafras): 10-20 min. leicht kochen lassen
.) Samen oder Beeren (zB Fenchel, Anis, Wacholder): 5-10 min. leicht kochen lassen
.) Blätter (zB Pfefferminze, Brennessel): NIE KOCHEN, nur mit kochendem Wasser überbrüchen. 20 min. ziehen
.) Blüten (zB Hibiskus, Kamille): NIE KOCHEN; nur überbrühen, 10 ziehen lassen
Beispiel:
Ein Tee aus Beinwellwurzel, Ingwerwurzel, Zimtrinde (Zimtstange), Fenchelsamen, Pfefferminze und Kamille:
Zur Bereitung von vier Tassen Tee beginnst Du mit dem Abkochen von einem gehäuften Teelöffel Beinwellwurzel in fünf Tassen Wasser in einem Edelstahl oder Glastopf. Nach fünf bis zehn Minuten gibst Du fünf dünne Scheiben Infgwerwurzel und ein paar Zimstangen dazu. Nach weiteren 5-10 Minuten fügst Du Fenchelsamen dazu und lässt alles zusammen noch 5-10 kochen. Das ergibt eine Gesamtkochzeit von 20-30 Minuten. Dann gießt Du den Sud in eine Teekanne über 2 Esslöffel Kamille und läßt nun alles zusammen noch weitere 15 min ziehen. Gieße den Tee ab und trinke ihn, wie er ist, oder mit einer Spur Honig oder ein wenig ausgepresster Zitrone.
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